Ein Quartett kämpfte bis zur letzten Minute der Saison gegen den Bundesligaabstieg. Nun steht fest: Schalke steigt ab, Augsburg rettet sich dank Schützenhilfe – und Stuttgart muss in die Relegation. Die 90 Minuten auf vier Plätzen in der Nachlese.
Ausgangslage vor Anpfiff:
Hertha BSC ist bereits abgestiegen, am 34. und letzten Spieltag wird ein zweiter direkter Absteiger ermittelt sowie ein Team, das in der Relegation gegen den Dritten der 2. Liga antritt. Augsburg, 14. der Tabelle, hat von den vier verbliebenen Kandidaten die beste Ausgangslage für den Klassenerhalt. Mit 34 Punkten und -19 Toren ist ein direkter Abstieg auch bei einer Niederlage in Gladbach praktisch nicht mehr möglich. Die mit je 32 Zählern punktgleichen Stuttgarter (15. Platz, -12 Tore) und Bochumer (16., -35 Tore) können Augsburg aber noch auf den Relegationsplatz 16 verdrängen. Sollten der VfB (gegen Hoffenheim) und der VfL (gegen Leverkusen) ihre Heimspiele gewinnen, ist Schalke (31 Punkte, -3 Tore) direkt abgestiegen. Sollte Bochum verlieren, reicht Schalke in Leipzig ein Remis für den Relegationsplatz. Gerettet sind die Schalker im Falle eines eigenen Sieges, wenn weder Bochum noch Stuttgart gewinnt.
1. bis 23. Minute:
Augsburg kassiert in der dritten Minute das früheste Tor dieses letzten Bundesliga-Spieltages, ins Netz trifft treffender weise der Gladbacher Luca Netz. Bochum führt dank eines Treffers von Philipp Förster 1:0 (19. Minute) gegen Leverkusen, Bayer spielt seit der achten Minute in Unterzahl, weil Amine Adli nach einer Tätlichkeit vom Platz gestellt wurde. Zwischen Stuttgart und Hoffenheim steht es 0:0. Den Schalkern hilft das alles wenig, nach 23 Minuten liegen sie in Leipzig 0:2 zurück. Stand 15.53 Uhr müsste Stuttgart in die Relegation, Schalke wäre direkt abgestiegen. Es bräuchte drei Schalker Tore, um Stuttgart auf den Abstiegsplatz zu befördern. Augsburg indes ist ein Stuttgarter Tor von der Relegation entfernt.
24. bis 45. Minute
Es läuft alles für Bochum. Takuma Asano bringt den VfL gegen zehn Leverkusener in der 3. Minute 2:0 in Führung. Kurz darauf kassiert Augsburg das 2:0 in Gladbach, Jonas Hofmann erzielt das Tor (40.). In Stuttgart drängt der VfB auf das 1:0 gegen Hoffenheim, kommt aber bisher zu selten durch, ehe Serhou Guirassy nach einem Steilpass vor Hoffenheim-Keeper Baumann auftaucht, mit dem Außenrist aber das lange Eck verpasst. Gut für Schalke, die sich durch Marcin Kaminsikis 1:2 in Leipzig rechtzeitig vor der Pause wieder in Position bringen. Stand 16.20 Uhr ist Bochum als 14. gerettet, Augsburg auf Rang 15 und Stuttgart auf Relegationsplatz 16. Bei einem Stuttgarter Tor würde Augsburg nach unten rutschen. Augsburgs Gumny muss in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nach einer Notbremse auch noch mit Rot vom Platz. Schalke braucht zwei Tore und muss hoffen, dass dem VfB kein Sieg gelingt.
46. bis 68. Minute
Kurz nach der Halbzeitpause meldet sich Schalke noch einmal zurück, auch und vor allem dank freundlicher Unterstützung vom Leipziger Willi Orban: Die Situation wirkt eigentlich schon bereinigt, nachdem Schalkes Bülter den Ball an RB-Torwart Nyland vorbei an den Pfosten geschoben hatte. Orban will klären, stolpert den Ball stattdessen aber mit dem Schienbein ins eigene Tor (50.). In Gladbach wechselt Augsburgs Coach Enrico Maaßen dreimal, Vargas kommt für Beljo, Bauer kommt für Rexhbecaj und Yeboah für Maier. In Stuttgart tauscht Hoffenheim die halbe Mannschaft aus und bringt fünf neue. Tore fallen bis Minute 68 keine mehr, weder in Stuttgart noch in Bochum, Gladbach oder Leipzig. Schalke fehlt Stand 17.01 Uhr noch ein Tor zur Relegation, Stuttgart braucht ein Tor zum Klassenerhalt. Für Augsburg würde es gerade so reichen.
69. Minute bis Schlusspfiff
Nicht Stuttgart macht das Tor, sondern Hoffenheim. Eine Viertelstunde vor Schluss trifft Ihlas Bebou per Kopf zum 1:0 und versetzt das Stuttgarter Publikum in Schockstarre. Bei einem Schalker Treffer in Leipzig wäre Stuttgart nun direkt abgestiegen. Und Schalke drängt auf dieses rettende Tor – und dann wird es wild. Praktisch parallel trifft Tiago Tomas für Stuttgart zum 1:1 ins Hoffenheimer Tor und Poulsen bringt Leipzig wieder in Führung – am Ende verliert Schalke mit 2:4. Bochum gelingt noch das 3:0 gegen Leverkusen und geht damit als Sieger dieses Vierer-Fernduells hervor – Augsburg darf sich am Ende bei den Hoffenheimern und Leipzigern bedanken, dass ihnen die Relegation erspart bleibt. Dort wird es nun der VfB Stuttgart mit dem Dritten der 2. Liga zu tun bekommen, der am Sonntagnachmittag ermittelt wird. Schalke muss runter – trotz starkem Comeback in der zweiten Saison- und Spielhälfte des 34. Spieltags.